Veden

Die Veden

Die vedische Kultur ist die älteste Hochkultur der Menschheit. Ihr Name leitet sich von dem Sanskritwort Veda ab, das „Wissen“ bedeutet. Eine Kultur des Wissens ist genau das, was wir als Wissenschaft bezeichnen.

Die vedische Kultur hat ein umfangreiches Werk von Schriften hervorgebracht, die man als die Veden bezeichnet. Das vedische Wissen ist zeitlos und hat seinen Ursprung in den uralten Sanskrit-Texten Indiens, die alle Bereiche des menschlichen Wissens abdecken. Dazu gehören Musik, Theater, Philosophie, Architektur (Vastu), Medizin / Ernährungswissenschaften / Heilkunde (Ayurveda), Raumfahrt, vedische Psychologie, Astrologie (Jyotish) und vieles mehr, doch das zentrale Thema, das all diese Texte zu einer Einheit zusammenfügt, ist das Streben nach Selbst- und Gotteserkenntnis.

Das Ziel der vedischen Schriften ist es, den Menschen zu spiritueller Erkenntnis zu führen, und die Kultur, die auf diesen Schriften aufgebaut ist, gibt dem Menschen die optimalen Voraussetzungen, um das so formulierte Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen. Die Vielfalt der philosophischen Ansichten und der verschiedenen Wege zu Selbsterkenntnis, die in den vedischen Schriften enthalten sind, ist ein Ausdruck menschlicher Vielfalt. Die Veden haben keinen vorgefertigten Weg, der für jeden Menschen passt, sondern fächern ein unbegrenztes Spektrum verschiedener Wege und philosophischer Betrachtungsweisen auf, die die Menschen entsprechend ihre unterschiedlichen Bewusstseinsentwicklung und Neigungen ansprechen und inspirieren, sich zu erheben. Diesem Spektrum liegt jedoch ein einheitliches System des Wissens zugrunde.

Die Veden bestehen aus vier Teilen:

Es sind sehr umfangreiche Sanskritwerke die verschiedensten Wissensgebiete beinhalten, wie zum Beispiel die vedische Baukunst, ganzheitliche Heilkunde bis hin zu komplizierten Operationstechniken an Auge und Gehirn, fortschrittliche Agrar- und Bewässerungstechnik, Kriegskunst, Bau und Anwendung von Flugzeugen und vor allem viele tiefe Einsichten in die Transzendenz und Spiritualität.

Für den Durchschnittsmenschen sind die Veden sehr schwer zu verstehen. Deshalb werden die vier Veden in den 18 Puránas und in dem Mahábhárata genannten historischen Epos erklärt. Das Rámáyana ist auch ein historisches Epos, in dem alle wichtigen Unterweisungen der Veden enthalten sind.

Das Vedanta Sutra wurde von Srila Vyasadeva vor ca. 5000 Jahren verfasst und fasst in ungefähr 800 sutras oder Aphorismen die Essenz der vedischen Schriften zusammen. Ein sutra ist ein Satz, der in komprimierter Form Aussagen von universeller Gültigkeit macht. Veda bezeichnet also den Kenntnisstand der indischen Kultur seit über 5000 Jahren und dieses Wissen ist in verschiedenen Kulturen eingegangen. Viele daraus abgeleitete Lehren und Techniken haben bis heute überdauert. Ein Beispiel ist die Heilkunst Ayurveda, was wörtlich übersetzt bedeutet: die Kunst vom langen Leben.

Die vedische Literatur ist so umfangreich und um diese mit einem solchen sutra zu verstehen - das teilweise nur aus einem Wort, das jedoch in den geeigneten Zusammenhang gesetzt einen ganzen Bedeutungskomplex erzeugt – ist es nötig, die vedischen Texte, vor allem die Upanisaden, genau zu kennen. Die Vedas werden allgemein als die ältesten Schriften anerkannt und keine Kultur hat eine vergleichbare Literatur hervorgebracht.

Die vedische Kultur kann tatsächlich den Rahmen bilden für eine spirituelle Wissenschaft, der weit genug ist, alle Arten von Wissen zu fördern, um der Menschheit zu helfen, sich sowohl in materieller als auch in spiritueller Hinsicht weiterzukommen. Allerdings wurde vor allem die spirituelle Entwicklung betrachtet, die als wichtiger angesehen wird als der zeitweilige materielle Fortschritt.

Deshalb ist das Ziel der vedischen Schriften, den Menschen zu spiritueller Erkenntnis zu führen.


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