Himmelsrichtungen

Himmelsrichtungen und Vasati

Im Vasati, der indischen Architekturlehre haben die verschiedenen Himmelsrichtungen eine besondere Bedeutung, sowie die Sonne, der Mond und die Planeten. Die auf unterschiedliche Weise auf die Erde einwirken. Ebenso wie die fünf Elemente ihren Platz in der Vasati-Lehre haben.

Die acht Himmelsrichtungen
Erst mit den vier Haupthimmelsrichtungen Norden, Osten, Süden und Westen ist es möglich auf einem Grundstück oder eines Wohnraumes den Elementen ihren Platz zuzuordnen. Sowie sich die Tierwelt anhand des Magnetfeldes auf der Erde orientiert, so orientiert sich Vasati ebenfalls danach. Im Vasati ist deshalb der magnetische Nordpol von großer Bedeutung.

Wir können diese ständig wirkenden magnetischen Welten zwar nicht sehen, doch ihre Auswirkungen sind allgegenwertig. Hängt man einen Magneten an einem Faden und lässt ihn in der Luft baumeln, werden sich beide Enden nach Norden und Süden einpendeln. Dies geschieht aufgrund eines Magnetfeldes zwischen Nord- und Südpol, das den Magneten ständig Richtung Norden und Süden zieht. Beim Mensch gilt der Kopf als magnetischer Nordpol des Körpers und die Füße als der menschliche Südpol. Schlafen wir zum Beispiel mit dem Kopf Richtung Norden würde dies durch Abstoßungsenergien einen ungünstigen Einfluss auf uns haben. Der Kopf nach Süden hingegen gilt als harmonisch und der Kopf nach Osten begünstigt den spirituellen Fortschritt – weil er dem Neuanfang zugewandt ist.

Dennoch gelten im Vasati nicht Norden und Süden als die wichtigsten Himmelsrichtungen, sondern Norden und Osten – der Norden, weil er eine starke Anziehung ausübt und der Osten, weil dort die Sonne aufgeht. Mit dem Sonnenaufgang spendet die Sonne ihre aktivierende Energie bis zur Mittagszeit. Diese positiven Energieschübe treffen im Sonnenlauf auch auf die Himmelsrichtungen Nordost, Ost und Südost. Ab der Mittagszeit wirkt nach Vasati die Energie der Sonne eher beruhigend und ist nicht mehr so förderlich, was wiederum auf die dazugehörigen Himmelsrichtungen Südwesten, Westen und Nordwesten zutrifft.

Die vier Nebenhimmelsrichtungen sind je eine Kombination aus zwei Haupthimmelsrichtungen – Nordosten, Südosten, Südwesten und Nordwest - und haben alle samt ihre eigene wichtige Bedeutung im Vasati.

Das weitere Prinzip von Vasati ist, dass das ganze Universum aus den fünf Elementen besteht die als „Pancha Maha Bhuta“ bekannt sind.

Wirkungen der Himmelsrichtungen
Wichtig zum Beispiel beim Hausbau ist, dass man auf den „Konas“ oder Winkel achtet, in dem sich zwei Richtungen treffen. Der Nord-Ost-Winkel ist bekannt als „Ishan“ oder die göttliche Ecke. Der Südosten gilt als „Agni“ oder die Ecke des Feuers. Der Südwesten gilt als „Nairutya“ oder die Ecke der Dämonen und der Nordwesten gilt als „Vayu“, die Ecke der Winde.

Der Norden steht für „Kuvera“, und damit auch für Reichtum. Deshalb gilt es in der Vasati-Lehre als gut, wenn der Eingang nach Norden ausgerichtet ist. Denn wenn der Eingang nach Norden weist, dann erlaubt er, dass Gott Kuvera, Wohlstand, in das Haus bringt. Der Osten steht für „Indra“, ist der König der Götter, rein und wohltuend und so ist es auch gut, wenn der Eingang eines Hauses im Osten platziert wird. Der Süden steht für „Yamaraja“, er ist der Totengott, deshalb sollte ein Haus nicht zu sehr nach Süden ausgerichtet sein. Der Westen steht für „Varuna“ dem Gott des Wassers. Wasser hat positive wie negative Aspekte, hier ist deshalb eine höhere Grundstücksbegrenzung von Vorteil.

Somit steht jede Himmelsrichtung für einen bestimmten Aspekt Gottes, und für eine bestimmte Qualität

Kraft der Elemente
Mit einfachen Mitteln können wir die Energie der Elemente an den bestimmten Himmelsrichtungen stärken:

Kraft der Planeten
Wir können auch den Einfluss eines Planeten steigern, indem man ein Zimmer oder eine Wand in der Farbe der gewünschten Planetenkraft streicht oder lassen den passenden Duft in einer Aromalampe verdunstet.
Kräfte im Vasati
Erst durch das Zusammenspiel von allem, den Elementen, den Himmelsrichtungen, der Sonnen und dem Mond, sowie den Planten mit Ihren ganz eigenen Einflüssen und den Personen, lässt erst all die Energie fließen - den (Mikro)Kosmos erleuchten.

Mit Bewegung kann man Energie erzeugen, je mehr Bewegung in einer Himmelsrichtung vorhanden ist, desto stärker werden die Energieschwingungen und der Einfluss jener Himmelsrichtungen, aus der die Energie fließt. Vasati ist mit den Schwingungen der Bewegung verbunden und bei einem schlecht ausgelegten Grundstück, kann man durch positive Bewegung Abhilfe verschaffen. Eine regelmäßig ausgeübte Bewegung (z.B. Yoga, Chi Gong, Meditation) nach Norden, Osten oder Nordosten bringt immer Erfolg. Demgegenüber steht die Bewegung nach Westen, Süden oder Südwesten.

Fahrzeuge sind zum Beispiel gut im Nordwesten aufgehoben, da diese Himmelsrichtung für die Bewegung steht.

Durch die Eigenschaften und Einflüssen die im Süden, Südwesten und Westen herrschen, dominieren Menschen, die dort positioniert sind, über die anderen Menschen, die sich im Norden, Nordosten und Osten befinden.

Wasser ist ein Energieträger und gleichzeitig ein Energie Verstärker jedes Elementes. Ein Brunnen oder Teich ist im Norden, Osten oder Nordosten am besten aufgehoben. Das Wasser in diesem Bereich steht in Verbindung mit Wohlstand, Gesundheit, Glück und Erfolg. Wenn sich Wasser auf dem eigenem Grundstück im Nordosten befindet, hat dies eine so starke positive Wirkung, dass es mehrere Vasati Defekte ausgleichen kann. Hingegen sollte kein Wasser im Südwesten aufbewahrt werden, denn das verstärkt die schweren Einflüsse des Südwestens.

Optimale Vorrausetzungen für ein Grundstück und deren Gesetzmäßigkeiten von Höhe und Gewicht an die man sich halten sollte.

Im Nordosten sollte die Grundstückhöhe niedriger sein wie im Südwesten. Hier unbedingt Höhe und Gewicht vermeiden, damit die positiven Kräfte des Nordostens ungehindert auf das eigene Grundstück sowie in das eigene Heim fließen können. Eine freie offene Fläche ist hier am besten. Im Nordwesten ebenfalls auf eine geringe Höhe und ein geringes Gewicht achten. Im Südosten dagegen ist eine mittlere Höhe und mittleres Gewicht gut. Der Südwesten ist der Gegenpol zum Nordosten, deshalb ist hier die maximale Höhe und das maximale Gewicht von Vorteil, damit die negativen Energien aus dem Südwesten daran gehindert werden, auf das eigene Grundstück sowie in das eigene Heim nicht fließen können. Das Treppenhaus, hohe Bäume, schwere Steine sind hier gut platziert.

Das heißt auch ein Gefälle nach Norden, Osten oder Nordosten wirkt sich positiv auf das Leben der Bewohner aus. In die andere Himmelsrichtung wirkt es sich negativ aus. Was man unter Umständen mit Mauern ausgleichen kann oder in dem man die gegenüberliegenden Himmelsrichtungen mit Ihren positiven Eigenschafen stärkt. Zum Beispiel das sich mehr freie Fläche im Norden und Osten befindet, als im Süden und Westen. – es reichen schon ein paar Zentimeter.

Zum Schluß eine kleine Zuordnung der Räume zu den jeweiligen Himmelsrichtungen
Ein Bad und WC kann man fast überall platzieren,
nur im Nordosten des Hauses ist es verboten.
Hier würde man die positiven Schwingungen
des Nordens beschmutzen und es kann Krankheiten verursachen.