Yoga

Atmung im Yoga


Die Atmung spielt im Yoga eine besondere Rolle und wird Pranayama genannt. („Prana“ = Lebensenergie, „Ayama“ = kontrollieren).

Im Yoga atmet man fast immer durch die Nase. Dadurch wir die Luft gefiltert und gereinigt, die Atmung wird verlangsamt. Bei einer ständigen Veränderung des Atemmusters – was im Alltag der Fall ist – wird ganz deutlich, dass die Atmung die geistigen Aktivitäten spiegelt. Mit Pranayama kann man im Yoga die Lebensenergie, sowie den Geist unter Kontrolle bringen.

Die Yoga-Atmung trainiert also nicht nur unser Herz-Lungensystem und verhilft zu einer besseren Sauerstoffversorgung, das für ein gesundes Herz und für gesunde Lungen sorgt. Sondern sorgt auch dafür, dass unser Geist zur Ruhe kommt und sich unser Nervensystem entspannt. Wenn wir dem Geist etwas Stetiges geben, worauf er sich beständig konzentrieren kann, schulen wir ihn nach und nach, auf den Atem zu achten. So können wir bei fortlaufenden Veränderungen die das Alltagsleben mit sich bringen, den rastlosen Geist entspannen und zur Ruhe bringen.

Yoga-Atemübungen sind auch sehr gut für die Vorbeugung gegen Erkältung oder Bluthochdruck und geben uns neue Energie. Yoga-Pranayama löst Energieblockaden in den sogenannten Nadis, den Energiekanälen, auch Meridiane genannt. Es öffnet die Chakras, die Energiezentren des Körpers und öffnet somit den Zugang zu all unseren inneren Fähigkeiten.

Das Bedeutet auch, wer regelmäßig Pranayama übt, hat mehr Energie und Positivität. Atmung und Gemütszustand sind miteinander verbunden. Deshalb können wir mit bewusster Atmung unseren Gemütszustand positiv beeinflussen. Die Yoga-Atemübungen verhelfen uns auch zu einer besseren geistigen Konzentrationsfähigkeit und zur inneren Stärke.

Atemübungen

Vereinfachte Purna Atmung – Vollständige Yoga Atmung

Im Sanskrit bedeutet Purna „Fülle“. Bei der Purna Atmung werden 3 Atemräume miteinander verbunden. Die Übung kann man im Sitzen oder auch im Liegen ausführen.
Wirkt entspannend auf unsere Atemmuskulatur und die Bronchien, löst physische und psychische Anspannungen, beruhigt den Herzschlag, senkt den Blutdruck, verbessert die Verdauung, hilft bei Einschlafproblemen und verbessert die Konzentration.


Bhramari Atmung – Summen

Bhramari bedeutet so viel wie „Bienenton-Atem“. Bei der Bhramari Atmung wird beim Ausatmen mit geschlossenem Mund wie eine Biene gesummt. Die Übung kann man im Sitzen oder auch im Liegen ausführen und in Kombination mit Purna bei der Ausatmung geübt werden.
Wirkt beruhigend auf Körper und Geist, lindert innere Unruhe, hilft bei Schlafstörungen, fördert die Vertiefung des Atems, verbessert den (Aus)Atemfluss und lindert dadurch Asthma bedingte Beschwerden, durch die Öffnung der Atemwege beim langen Ausatmen und regt die Verdauung an.


Chandra Bhedana Atmung – Mondatmung

Im Sanskrit bedeutet Chandra „Mond“ und Bhedana „durchbohren“ oder „hindurch gehen“. Dieses Pranayama aktiviert das Ida Nadi und weckt die weibliche Mondenergie. Die Übung kann gut im Sitzen auf einem Meditationskissen oder auf einem Stuhl ausgeführt werden. Wirkt kühlend und beruhigt und entspannt das Nervensystem, unterstützt die Regeneration, fördert die Intuition und geistigen Fähigkeiten, hilft beim Loslassen, gegen Nervosität und Reizbarkeit sowie gegen Heißhunger.


Nadi Shodana/Anuloma Viloma – die Wechselatmung

Die Bedeutung von Nadi ist „Energiekanal“ und Shodana bedeutet „Reinigung“. Dieses Pranayama reinigt die Energiekanäle und bringt die rechte und linke Gehirnhälfte in Einklang. Oft wird sie auch Raja Pranayama „königliches Pranayama“ genannt. Die Übung kann gut im Sitzen auf einem Meditationskissen oder auf einem Stuhl ausgeführt werden.

Wenn man die Atmung zum ersten Mal übt oder Herz- bzw. Blutdruckbeschwerden hat, ist es am Anfang empfehlenswert die Übung ohne das Anhalten des Atmens auszuführen. Wiederhole die Atmung 5x auf jeder Seite.

Wirkt beruhigend auf den Geist, ausgleichend bei Ängsten und Stress, verbindet die männliche und weibliche Seite, harmonisiert Sympathikus und Parasympathikus (Teile des vegetativen Nervensystems), erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, speichert die Lebensenergie, stärkt das Zwergfell und vertieft die Atmung und hilft gegen Müdigkeit sowie Kopfschmerzen.

Die Atmung ist Bindeglied zwischen der physischen und energetischen Welt; sie verbindet das Außen und Innen und bringt uns in Kontakt mit uns selbst.